Maria 2.0 bleibt dran

Nach dem „Thesenanschlag“ vom 21.02.2021 in den vier katholischen Kirchen in Böblingen haben die Frauen der Reformbewegung „Maria-2.0“ am 16. und 17. Oktober die vier Gottesdienste in den Kirchen gestaltet und jeweils in der Predigt ihre Anliegen deutlich gemacht:

Frauen sind weltweit in benachteiligten Situationen und häufig körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt, in der katholischen Kirche sind sie auch rechtlich Menschen zweiter Klasse.  Sie sind von den drei wesentlichen Ämtern (Diakon, Priester, Bischof) ausgeschlossen und damit von sämtlichen grundlegenden Beschlüssen der Rechtssetzung oder der verbindlichen Glaubensinhalte. Die biblischen Texte der Leseordnung für diesen Sonntag passten da bestens. Der Prophet Jesaja: „Der bzw. die Geschlagene lässt Gottes Plan gelingen.“ Der Evangelist Markus: „Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein.“ Die Frauen können – so sehen es die Frauen von Maria 2.0 – die Finger in die Wunden legen (geistlicher und sexueller Missbrauch, lebensfeindliche Hierarchien, Ungleichheit und Ungerechtigkeit etc.) und mit ihren Gaben eine Kirche der Zukunft in der Nachfolge Jesu voranbringen. In St. Klemens war der Gottesdienst zudem ökumenisch gestaltet, von evangelischer Seite gab es Unterstützung  für die Anliegen der Frauen – die Schwesterkirche hat schon seit über 50 Jahren Pfarrerinnen, eine echte Gleichstellung mussten sie sich allerdings auch erkämpfen. Die Frauen haben in den 4 Gottesdiensten spontanen Applaus und viel Zustimmung bekommen, das bestärkt sie in ihrem Engagement für Reformen in der katholischen Kirche.

Die Predigt aus den Gottesdiensten zum Nachlesen.