Der Grundschulweg unserer katholischen Kirche in Böblingen
Menschen lernen lebenslang glauben. Nie ist man fertig. Kinder entwickeln ihren Glauben schon in ganz jungen Jahren. Bindung an Mutter und Vater und Vertrauen in die Welt zu entwickeln sind die ersten Schritte. Dann wollen sie wissen, woher alles kommt, und was denn ist, wenn jemand stirbt. Die Frage nach Gott sucht erste Antworten. Im Heranwachsen und Älterwerden stellen sich diese Fragen immer wieder neu und suchen immer wieder neue Antworten. So ist es eine lebenslange Aufgabe des Menschen im Glauben zu wachsen. Krisen sind dabei oft Chancen auf ein vertieftes neues Verständnis des Glaubens. Für Eltern ist die Begleitung eines Kindes, das Fragen des Glaubens stellt, somit nicht nur eine erzieherische Herausforderung. Einen Menschen im Glauben begleiten zu dürfen, ist aber auch eine besonderer Vertrauensbeweis und eine Gnade.
Wir bieten jedes Jahr verschiedene Familiengottesdienste an, zu denen alle Kinder und ihre Eltern ganz herzlich eingeladen sind. Wir feiern das Kinderkirchenfest als Tauferinnerung, das Lichterfest mit Kerzenweihe und Lichtsegen und das Fest der Versöhnung mit Versöhungsparcours und einem Familiengottesdienst, der als Bußfeier gestaltet ist. Die Kinder der dritten Klasse feiern die feierliche Erstkommunion als Fest des Brotes. Das Fest des Gewandes bezeichnet die Aufnahme in den Ministrantendienst.
Das Kinderkirchenfest
Im Mittelpunkt stehen die Zeichen von Wasser und Kreuz und ein Familiengottesdienst zur Tauferinnerung für die ganze Familie.
Das Fest des Lichtes
feiern die Gemeinden mit den Kindern und ihren Familien im Vorabendgottesdienst des ersten Februarwochenendes (Mariä Lichtmess). Als besonderes Element zünden die Kinder selbst ihre Taufkerze an der Osterkerze an. Sie tragen das Licht in einer Prozession durch die dunkle Kirche. Kinder haben ein feines Gespür für den Kontrast von Licht und Dunkel. Dunkelheit ist häufig mit Angst verbunden. Licht macht hell und sichtbar, schenkt Wärme und Geborgenheit, verhilft allem zum Leben. Licht ist uns Zeichen für die Gegenwart Jesu, die auch dem heutigen Menschen Klarheit und Geborgenheit zu schenken vermag.
Das Fest des Brotes (Erstkommunion)
In der Regel gehen die Kinder in der 3.Klasse zum ersten Mal zur Kommunion. Die feierliche Erstkommunion wird in der Zeit nach Ostern gefeiert. Für diesen wichtigen Schritt des Christ/ Christin werdens, gehen Kinder und ihre Eltern gemeinsam einen Glaubensweg. Die Gemeinschaft mit Jesus und untereinander und die zentralen Symbole Brot und Wein sind thematische Schwerpunkte des Kommunionweges. In Weggottesdiensten vertiefen Kinder und Eltern liturgische Grundelemente im Tun und lernen den Glauben übers „Mitfeiern“ neu und ganz „einfach“ kennen. Biblische Geschichten und Elemente des Glaubens werden in kleinen Gruppen vertieft. Eltern lernen neu mit ihrem Kind über religiöse Fragen als Hilfe zu einem sinnerfüllten Leben zu sprechen. Zur Vorbereitung auf die Erstkommunion gehört das Mitfeiern der Sonntagsgottesdienste, der Festgottesdienste zu Weihnachten und Ostern, das aktive teilnehmen an Gemeindeprojekten wie dem Kinderkrippenspiel und der Sternsingeraktion, sowie das Gespräch in der Familie.
Das Fest der Versöhnung
In der Vorbereitung auf dieses Fest soll etwas von dem spürbar werden, was Jesus mit seiner Botschaft vom liebenden und versöhnenden Gott gemeint hat. Unsere Welt ist nicht in Ordnung, aber im Licht der Liebe Gottes verschwinden die Schatten. Dieses Geschenk der Versöhnung geben wir einander weiter, wenn wir aufeinander zugehen und neu Beziehung stiften. Die Familien sind eingeladen zur Vorbereitung auf den Bußgottesdienst einen Versöhnungsparcours mit vielen Impulsen zu gehen, nach Wunsch ein Einzelgespräch zu führen oder zu beichten und anschließend zu einem Familiengottesdienst, der als Bußfeier gestaltet ist.
Das Fest des Gewandes (Feierliche Aufnahme in den MinistrantInnendienst)
Im Mittelpunkt steht das praktische Einüben des Ministrantendienstes. Nach einigen Vorbereitungstreffen werden die Kinder an ihrem Fest des Gewandes namentlich der Gemeinde vorgestellt, in ihre Gewänder gehüllt und feierlich in den Dienst gestellt. Damit werden sie auch in die Gruppe der Ministrantlnnen aufgenommen und zu den Gruppentreffen der Minis eingeladen. Das weiße Gewand, das in jedem Gottesdienst stellvertretend für die ganze Gemeinde von Priester, Ministranten und anderen liturgischen Diensten getragen wird, soll an das Taufkleid erinnern. Es zeigt an, dass die Kinder durch Christus zu »neuen Menschen« geworden sind.